... ein stecker für alles (?)
mein erster pc war ja ein
amstrad pc1512 und hatte schon viele unterschiedliche anschlüsse auf der rückseite des rechners: die cga-buchse für den monitor, eine parallele centronics schnittstelle für den drucker, ein serieller rs-232 anschluss und eine 6polige buchse für die tastatur ... letztere hatte noch zwei anschlüsse für analoge joysticks (da hat sich apple dann wohl für seine späteren tastaturen inspirieren lassen) ...
generell gab es damals sehr viele verschiedene anschlüsse/stecker/kabel und nicht alle waren normiert (der amstrad tastatur anschluss war auch nich xt-konform, weil da ja noch die joysticks drüber liefen), der später übliche din/at-anschluss für keyboards wurde dann irgendwann zu ps/2 ... diese vielfalt wurde irgendwann zum problem ...
ein paar rechner später stapelten sich bei mir unterschiedlichste kabel mit unterschiedlichsten steckern für die gesammelte peripherie ... da waren dann auch kabel dabei die auf der einen seite einen seriellen com-stecker hatten und am anderen ende hing eine 3,5er klinke (für datenübertragung!) ...
als 1996 dann der universal serial bus vorgestellt wurde, hörte sich das fast zu schön an um wahr zu sein: ein stecker und ein kabel für alles! nunja - das mit dem einen stecker stimmte schon von anfang an nicht so ganz, denn es gab von anfang an a- und b-stecker (typ-a landete meist im rechner, typ-b im peripherie-gerät), aber "so, what?" trotzdem würde sich der kabelsalat über kurz oder lang entwirren und verkleinern ...
doch dann kamen noch usb-mini und wenig später auch usb-micro dazu, von der mini-variante gab es auch noch etliche probitäre varianten, die sich nich an den standard hielten ... nach usb 1.1 und usb 2.0 kam dann usb 3.0 mit wieder neuen steckern (auf der peripherie-seite, die stecker für den rechner passten auch in alte buchsen), die nächsten beiden versionen ließen die stecker auch ersma gleich und beschleunigten lediglich den datentransfer (usb 1.0 gab es mit 1,5 mbit, bei 1.1 waren es schon 12 mbit, bei usb 2.0 waren es dann schon 480 mbit, usb 3.0 fing an mit 5gbit, 3.1 konnte 10gbit, 3.2 dann 20gbit) ...
dann war es endlich wieder zeit für einen neuen stecker: usb-c! das einzige positive an dem ding war, dass man ihn jetzt nicht mehr falsch rum reinstecken konnte ... und dass er für mehr steckzyklen ausgelegt war (standard usb 1 und 2 waren für etwa 500 bis 1.500 steckzyklen konzipiert, bei 3.0 lag das dann schon zwischen 1.500 und 5.000, mini-usb stecker waren auch für 5.000 ausgelegt, micro-usb für mindestens 10.000 und das sollen auch die usb-c stecker in etwa aushalten)
soweit, sogut - doch mittlerweile kann man einem kabel nicht mehr ansehen, was genau es transportieren kann ... ist es nur zum aufladen? kann es fullspeed, hi-speed oder gar superspeed? wenn letzteres: mit 5, 10 oder 20 gbit? und mit auch usb-c wird das alles nicht einfacher: während bei usb 1 typ a nur maximal 0,5 watt durch die adern flossen, sind es bei usb-c schon 120 watt (und soll in naher zukunft auf 240 erhöht werden!) und nicht jedes kabel dürfte für sowiel watt ausgelegt sein ...
mittlerweile gibt es also acht (!) verschiedene usb-stecker und fünf verschiedene varianten die alle unterschiedliche spezifikationen haben und auch nicht in jeder kombination miteinander funktionieren (obwohl sie wirklich versuchten, das ganze einigermaßen abwärtskompatibel zu gestalten) und man kann einem kabel nicht ansehen, was es kann und was nicht ...
der grundgedanke, dass man mit einem einheitlichen stecker (den es aber nie gab) alles angeschlossen bekommt, was an einen rechner so angeschlossen werden kann, ist schon sehr löblich ... die umsetzung lässt leider zu wünschen übrig :(
wer jetzt noch lust verspürt, tiefer in die materie einzutauchen, dem sei der
wikipedia-artikel über den universal serial bus und folgendes
video an's herz gelegt ...